Gefährdete Art: Mohrenmakis jetzt im Zoo

Die im Freiland stark gefährdeten Mohrenmakis aus der Familie der Lemuren sind ab sofort im Zoo zu sehen. Ein Zuchtpaar mit einem Jungtier traf kürzlich aus dem Zoo in Saarbrücken ein. Die kleine Familie kann jetzt im nicht begehbaren Teil des Lemurenwaldes besucht werden.

Der Mohrenmaki (Eulemur macaco) ist ein mittelgroßer Lemur. Die Männchen sind vollkommen schwarz, während die Weibchen gelb- bis rostbraun gefärbt sind und weiße Ohrbüschel tragen. Die Jungtiere können eine sehr unterschiedliche Körperfärbung haben. Dennoch kann man ihr Geschlecht schon sehr früh bestimmen, da männliche Jungtiere immer schwarze Ohrbüschel tragen, weibliche hingegen weiße. Das nunmehr in Erfurt lebende Jungtier ist damit eindeutig männlich.

Eigentlich sollte die Mohrenmakis bereits Anfang des Jahres nach Erfurt ziehen, doch dann wurde festgestellt, dass das Weibchen tragend ist. Am 15. April kam das Jungtier zur Welt. Die Tragzeit beträgt rund 130 Tage. Meist wird ein Junges geboren, selten Zwillinge. Die Jungen werden von der Mutter zunächst am Bauch getragen, mit etwa zwei Wochen klettern sie auf ihren Rücken. Mit sechs bis sieben Monaten sind sie entwöhnt und selbständig.

Mohrenmakis sind tag- und nachtaktiv. Sie ernähren sich hauptsächlich von Früchten, nehmen aber auch junge Blätter, Sämlinge, Blüten und Nektar, ergänzt durch Pilze, Rinde und Wirbellose zu sich. Sie leben in Gruppen von bis zu 15 Individuen, die sich um einen Kern von dominanten Weibchen bilden. Der Kontaktruf der aufgeweckten Lemuren ist ein tiefes Grunzen, bei Alarm kreischen die Tiere. In den Abendstunden lassen sie gemeinsam Geschrei erklingen. Gegenseitige Fellpflege üben sie mit der unteren, fast waagerecht stehenden und damit kammähnlichen Zahnreihe aus. Ein zweites zentrales Putzwerkzeug befindet sich am Hinterfuß; die zweite Zehe hat einen auffällig langen Nagel, mit dem sie beispielsweise in ihren Ohren pulen können. 

Außerdem markieren Mohrenmakis mit ihren Analdrüsen ihre Artgenossen und ihre Umgebung.

Beschränkt auf ein kleines Gebiet im Nordwesten Madagaskars sowie auf die Inseln Nosy Be und Nosy Komba besiedeln die Mohrenmakis feuchte Wälder. Ihr Lebensraum ist zudem stark fragmentiert und wird durch Brandrodungen weiter zerstört. Darüber hinaus werden die Tiere gejagt und gefangen. Die Art wurde deshalb 1986 als gefährdet eingestuft. Seit 2020 gilt sie sogar als stark gefährdet. Die Bestände sind rückläufig.

Quelle: Thüringer Zoopark Erfurt, Autor: B. Köhler, Foto: Thüringer Zoopark Erfurt

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