Zoo wird Steinkäuze züchten

Ein junges Steinkauzpaar ist in die Voliere zu den ebenfalls stark gefährdeten Waldrappen eingezogen. Die Erfurter Nachzuchten dieser Eulen werden künftig über ein Thüringer Auswilderungsprogramm helfen, den heimischen Steinkauzbestand zu stabilisieren.

In Deutschland steht der Steinkauz mit einem Bestand von etwa 6.000 Brutpaaren auf der Roten Liste und gilt als stark gefährdet. Erfolge von Schutzmaßnahmen werden beispielsweise vom Landschaftspflegeverband durchgeführt.

Der Steinkauz (Athene noctua) gilt als Leitart offener Kulturlandschaft und ist beson­ders in Streuobstwiesen und Kopfweidenreihen heimisch. In weiten Teilen Mittel­europas sind die Populationen rückläufig, vom Aussterben bedroht oder schon ganz verschwunden. Der Rückgang des Steinkauzes setzte in Thüringen schon in den 1970er Jahren ein, in vielen Regionen Deutschlands ist er gänzlich ver­schwunden. Um dieser Entwicklung gegenzusteuern, werden z.B. Brutröhren in Streuobstwiesen und anderen geeigneten Gebieten für eine natürliche Wiederbe­siedlung angeboten. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Auswilderungsprojekte.

Die Stein­käuze im Zoopark Erfurt stammen aus einer privaten Zucht. Wenn alles planmäßig läuft, kann sich der Zoopark künftig mit jährlich drei bis fünf Jungtieren an der Wiederansiedelung in Thüringen beteiligen.

Als Standvogel bleibt der Steinkauz das ganze Jahr über in sei­nem Revier. Tagsüber verweilt diese, mit einem Gewicht von rund 200 Gramm ausgesprochen, kleine Eulen­art gerne auf exponierten Aussichtswarten. Der aufmerksame Beobachter wird dem Steinkauz also durchaus begegnen. Auf dem Speiseplan des Steinkauzes stehen Feldmäuse, Insekten und kleinere Vögel, aber auch Amphibien und Schlangen.

Was den Steinkäuzen zu schaffen macht, sind einerseits schwindende Lebensräume, die mit mangelnden Nistmöglichkeiten und einem schwindenden Futterangebot ein­hergehen. Andererseits hat diese kleine Eule, wie andere Eulen und Greifvögel auch, damit zu kämpfen, dass ihre Nahrung mit Giftködern bekämpft wird. Giftködern fallen nicht nur Mäuse und Ratten zum Opfer, sondern auch deren Jäger, für die die geschwächten Tiere eine leichte, aber verhängnisvolle Beute sind.

Quelle: Stadtverwaltung Erfurt, Autor: B. Köhler, Foto: Thüringer Zoopark Erfurt

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