Schutz für den Gecko – Zootier des Jahres

    Da die Bestände vieler Geckoarten akut gefährdet sind und immer weiter abnehmen, sollen die Geckos nun ein Jahr lang im Rampenlicht stehen. Der Erfurter Zoo ist seit vielen Jahren fester Partner des Kimboza-Forest-Projektes zur Rettung des Himmelblauen Zwergtaggeckos.

    Zu Pulver zermahlen, als Tee aufgebrüht oder in Alkohol eingelegt – so endet manch Gecko und wird damit Opfer eines Aberglaubens, welcher den Tieren besondere Heilkräfte zuschreibt. Dafür gibt es keinerlei wissenschaftliche Beweise, doch die Nachfrage nach diesen vermeintlichen Medikamenten steigt dramatisch. 

    Generell sind Geckos mit einer Vielzahl unterschiedlicher Bedrohungen konfrontiert. Diese reichen von der Verschmutzung und dem Verlust des Lebensraumes, Schäden durch invasive Arten, dem Klimawandel bis hin zur übermäßigen Absammlung für den Heimtierhandel oder der Verwendung in der traditionellen asiatischen Medizin und als Delikatesse. Dabei faszinieren diese Reptilien uns Menschen, wenn sie sich mit speziellen Haftlamellen an den Zehen hervorragend auf glatten Flächen wie Blättern oder sogar Glas, sicher fortbewegen. 

    Viele Geckoarten haben nur kleine Verbreitungsgebiete und sind auf bestimmte Faktoren in ihrem Lebensraum angewiesen. Das Verbreitungsgebiet der Himmel- blauen Zwergtaggeckos etwa umfasst den gerade mal vier Quadratkilometer großen Kimboza-Wald sowie zwei angrenzende kleine Gebiete in Tansania. Dort bedrohen Waldbrände und invasive Pflanzen die Geckos. Denn Himmelblaue Zwergtaggeckos sind für ihr Überleben auf Pandanuspalmen angewiesen, die durch invasive Pflanzen verdrängt und durch Feuer zerstört werden. 

    Um den im Fokus stehenden Geckoarten zu helfen, werden mit den Kampagnengeldern neue Schutzgebiete aufgebaut, Erhaltungszuchtstationen etabliert, Öffentlichkeitsarbeit betrieben, Waldbrandschneisen angelegt und Ausrüstungsgegenstände sowie Transportmittel für die Projektteams finanziert. 

    Der Himmelblaue Zwergtaggecko ist fast ausgerottet. Der Thüringer Zoopark Erfurt, die Vivaristische Vereinigung e.V. und die Zoologische Gesellschaft für Arten und Populationsschutz (ZGAP) haben deshalb im August 2020 ein Projekt begonnen, den Gecko und seinen Wald zu erhalten. Das Projekt wird vor Ort von Dr. Charles Kilawe geleitet und wissenschaftlich durch die Sokoine Universität begleitet. Es werden Waldbrandschneisen freigehalten, nichteinheimische Bäume aus dem Regenwald entfernt und Patrouillen gegen Wilderei und illegalen Holzeinschlag durchgeführt. 

    Quelle: Thüringer Zoopark Erfurt (redaktionell bearbeitet), Foto: © Verband der Zoologischen Gärten

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