Spezialfütterung und Tierpflegersprechstunde
Vor zehn Jahren wurde der Lemurenwald im Zoo eröffnet. Das frei durch die Besucher begehbare Außengelände ermöglicht ein sehr unmittelbares Beobachten der wendigen Äffchen. Anlässlich des Aus Anlass des 10. Geburtstages bietet der Zoo nun bei schönem Wetter eine Spezialfütterung einschließlich einer Tierpflegersprechstunde an – am 1. und 2. April jeweils um 14 Uhr. Hier können Interessierte Fragen stellen und Wissenswertes über die Lemuren erfahren. Zudem werden die Affen täglich 12 Uhr an der Scheibe des Affenbereichs gefüttert.
Die moderne Tierhaltung setzt auf Naturnähe, mehr Platz und Familiengruppen bei den Affen. Heute bietet die großzügig gestaltete naturnahe Anlage Lebensraum für zwei Lemurenarten – sieben Kattas und sechs Kronenmakis wohnen derzeit hier.
Kattas sind gegenüber Menschen sehr aufgeschlossen und nicht aggressiv, deshalb eignen sie sich bestens für die Haltung in frei begehbaren Gehegen. Bei den Kattas führen die Weibchen das Regime. Viola, eine 24-jährige Katta-Dame, war viele Jahre die Ranghöchste, nun wird sie von Bereichstierpflegerin Heike Hofmann liebevoll als Oma betitelt – ihre Tochter führt jetzt die Gruppe an. Katta-Männchen haben in dem Familienverband keine tragende Rolle. Sie dienen lediglich zur Fortpflanzung. Die Rangordnung spiegelt sich auch beim Füttern wider: Die Pfleger richten mehrere Futterstellen für die Kattas her, damit kein Futterneid entsteht. Auf dem Speiseplan steht viel Gemüse wie Kohlrabi, Kohlrüben, Rettich, rote Beete, Fenchel und Möhren. Zweimal in der Woche gibt es Heuschrecken und einmal wöchentlich Hühnchen, ab und zu Ei und nur ganz wenig Obst. Denn Obst enthält Zucker und vor allem die Kattas neigen dazu, dick zu werden.
Nebenan leben die Kronenmakis. Sie fressen zwar genau das gleiche und sind den Kattas hinsichtlich des Körperbaus und der Lebensweise ähnlich, jedoch unterschieden sie sich stark vom Wesen. Deshalb werden sie getrennt gehalten. Das Gehege der Kronenmakis ist für die Besucher nicht zugänglich, denn Kronenmakis sind sehr scheu, ängstlich und suchen eher die Ruhe.
Lemuren gehören zu den sog. Feuchtnasenaffen. Sie leben ausschließlich auf Madagaskar. Der Mensch ist die Ursache für die Gefährdung, zerstört die Lebensräume der Affen. Wälder werden gerodet, um Palmöl-Plantagen zu errichten und Platz für Rinderweiden oder Siedlungen zu haben.
Bergbau wird betrieben, um seltene Erden und andere Bodenschätze zu finden, die z.B. für die Handyherstellung benötigt werden. Die Rolle des Zoos ist es, bedrohte Tierarten zu schützen.
Quelle: Thüringer Zoopark
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