Lebendiges Areal am Auenteich
Es herrscht das, was man gemeinhin als „Mistwetter“ bezeichnet. Kühle, feuchte Luft dringt unter Mantel und Mütze. Grau dämmernd liegt der Auenteich. Das Gras auf den Wiesen ringsum ist müde grün. Kein Blatt an den Bäumen. Der Freiraum `22, ehemals Café am See, ist geschlossen, die goßen Schiebeläden verhindern den Blick ins Innere. Im und am benachbarten Jugendhaus „Renne“ ist niemand, nur die leuchtend bunte Wandgestaltung strahlt und entgegen. Das Kneippbecken ist noch außer Betrieb.
Und doch – trotz schlechten Wetters – bleiben wir länger als wir es vorhatten. Wir schauen der unsichtbaren Sonne beim Untergehen zu. Wir sehen die zahlreichen Spaziergänger, die entspannt hier entlangbummeln. Wir sehen wie Herrchen und Frauchen ihre Hundelieblinge ausführen. Wie zwei ältere Damen, tief ins Gespräch versunken, gemütlich die Fußgängerbrücke ansteuern. Ein Jogger kämpft gegen überflüssige Pfunde an. Radfahrer kreuzen unsere Wege immer wieder. Zwei Kinder laufen mit ihrem Papa um die Wette, er lässt sie gewinnen, die Kids strahlen.
Die vielen Enten, die hier längst heimisch sind, kommen schnurstracks aus allen Richtungen auf uns zugeschwommen als wir am Ufer stehen. Wohl spekulieren Sie auf ein paar Stücke Brot. Wir sind nicht vorbereitet und so ziehen die Enten enttäuscht quakend wieder ab.
Der Auenteich wird von den Menschen wie den Tieren gut angenommen, wird genutzt und gebraucht. Mit jedem Tag, der jetzt anbricht, wird es länger hell sein. In wenigen Wochen können wir wieder am Ufer sitzen, können vielleicht einen Kaffee genießen, können das Grün betrachten, das uns derzeit so fehlt.
Wir wünschen ein schönes Wochenende und vielleicht einen Spaziergang durch die schönen Areale in unserem Erfurter Norden.
Autor: B. Köhler, Fotos: B. Köhler