Die Brücke zwischen Glockenturm und Bibliothek wurde bei gutem Wetter als sog. Leseterrasse genutzt. (Quelle: Stadtarchiv)

    Aus der historischen Perspektive

    Vergangene Woche berichteten wir über die weiter fortgeschrittenen Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten am Vilnius, genauer: am unter Denkmalschutz stehenden Glockenturm und an der Brücke, die Turm und nebenstehendes Gebäude (früher Bibliothek) miteinander verbindet.

    Wir zeigen hier noch einmal einige historische Bilder, um den Originalzustand in Erinnerung zu rufen. Noch stehen einige Arbeiten am Glockenturm aus. Auch das prägende monumentale Gemälde des im Dezember 2023 verstorbenen Malers Erich Enge „Sieg der Liebe über die Finsternis“ (entstanden 1976), bedarf dringend der Restaurierung.

    Doch der Anfang ist gemacht. Auch die vor einiger Zeit erneuerte Fassade der Vilniuspassage trägt dazu bei, das Areal wieder attraktiv zu machen. Die in Aussicht stehende Reaktivierung des Brunnens (Wohnblog Erfurt Nord berichtete) wird ebenfalls ein wichtiger Schritt zur weiteren Verbesserung der städtebaulichen Situation sein. 

    Einst war der gesamte Bereich – auch im Zusammenspiel mit dem in Sichtweite gelegenen Platz der Völkerfreundschaft – eine interessante und wohldurchdachte städtebauliche Anlage. Einkaufsmöglichkeiten, Gastronomie, Bibliothek, Ärztehaus, Schulen und Sportstätten – alles lag nur wenige Gehminuten voneinander entfernt. Straßenbahn und Bus machten die Innenstadt und die Betriebe unkompliziert erreichbar. Vieles wurde in den vergangenen Jahren in einen zeitgemäßen Zustand versetzt wie u.a. die Sportanlagen in der angrenzenden Essener Straße und die guten Einkaufsmöglichkeiten für alles täglich Benötigte. 

    Mit den jetzt begonnenen und in (hoffentlich) naher Zukunft fortzuführenden baulichen Maßnahmen gewinnt das Vilnius wieder an Attraktivität. 

    Autor: B. Köhler

    Die Postkarte zeigt oben rechts das Ensemble zwischen Glockenturm und Bibliothek.

    Das Ensemble aus der Vogelperspektive (Quelle Stadtarchiv)

    So sah es 1977 an der Haltestelle Vilniuser Straße aus. 1974 war die Linie 3 vom Pappelstieg dorthin verlängert worden. Sowohl Tatra- als auch Bahnen aus der Gothaer Produktion waren auf der Linie im Einsatz. (Quelle: EVAG)

    Später waren es die moderneren Tatra-Bahnen. (Quelle: EVAG)