Tierbabys zu besuchen und zu beobachten
Das Wochenende präsentierte sich mit traumhaft schönem Wetter. Die vielen Veranstaltungen – u.a. der Geraauelauf, das Magdeburger-Allee-Fest, das Konzert von Fritz Kalkbrenner auf dem Domplatz – hatten damit einen fürsorglichen Wettergott.
Wer es ruhiger mochte, hatte Gelegenheit entlang der Geraaue zu radeln oder spazieren zu gehen oder auch den Zoo zu besuchen, der gerade wieder mit vielen Jungtieren aufwartet. Die Besucher können Babys u.a. bei den Bisons, den Präriehunden und den Zebraskinken betrachten.
Der Präriehundenachwuchs erobert bereits die Außenanlage. Eine bislang noch unbestimmte Anzahl an Jungtieren tummelt sich neben den Bisons. Während in der Bisonherde drei Jungtiere die Welt erkunden, geht es in der Präriehunde-Kolonie etwas unübersichtlich zu. Die Jungtiere zu zählen gestaltet sich schwierig, zumal sie bei Gefahr – wie Raben und Greifvögel am Himmel – blitzschnell in ihre Tunnel flüchten.
Da Präriehunde gern tiefe Gänge graben, besteht das Gehege aus einem großen Hügel. Das ist gut für die Aussicht und toll, um Tunnel anzulegen. Die ursprünglich in Nordamerika beheimateten Präriehunde gehören zu den Nagetieren und sind mit den Murmeltieren verwandt. Den Namen Präriehund erhielten sie, weil die Wächter bei nahender Gefahr bellende Warnlaute für die Artgenossen ausstoßen. Schnell flüchten dann alle Tiere in die mehrere Meter tief gelegenen Baue. Präriehunde sind tagaktive Tiere. Nachts schlafen sie in ihren Erdhöhlen. Die Eingänge zum unterirdischen Tunnelsystem werden meist auf einem schon vorhandenen Hügel angelegt, damit die Tiere Ausschau nach Feinden halten können. Die Baue sind weit verzweigt. Von einer senkrecht in die Tiefe führenden Fallröhre gehen horizontale Gänge ab, die zu Wohnkesseln und Latrinen führen. Mit dem Aushubmaterial wird ein Wall um jedes Einschlupfloch gebaut, der gegen eine Überflutung des Röhrensystems schützen soll und als Beobachtungsposten dient.
Präriehunde halten Winterschlaf, sie ernähren sich von Sprossen, Wurzeln und Gras.
Bei den Zebraskinken, auch Zweifarben-Skinke genannt, sind die Geschlechter sehr unterschiedlich gefärbt. Die Männchen sind auf der Bauchseite stark orange, die Kehle ist hellblau. Die Weibchen hingegen haben einen hellen Bauch und an den Körperseiten dunkle Querstreifen, auch Jungtiere besitzen die an Zebras erinnernden Streifen.
Zebraskinke sind tagaktiv und bevorzugen trockene, felsige und heiße Lebensräume. Im Erfurter Zoopark leben die ursprünglich im östlichen Afrika beheimateten Reptilien im neuen Elefantenhaus. Die Jungtiere werden in einer sehr dünnen Eihülle geboren, die sofort nach der Geburt mithilfe des Weibchens abgestreift wird, sie dient der Mutter als Nahrungs- und Energiequelle. Die Jungtiere sind direkt nach der Geburt selbstständig und bilden mit den Eltern einen Familienverband, bis sie ihre Geschlechtsreife erreichen. Anders als ihre Elterntiere sind die sechs Jungtiere wesentlich weniger scheu und sehr gut zu beobachten.
Der Kenia-Zebraskink wurde erst im Jahr 2005 wissenschaftlich beschrieben. Mit einer Körperlänge von über 30 Zentimetern gehören Zebraskinke zu den größeren Arten.
Quelle: Thüringer Zoopark Erfurt, Autor: B. Köhler, Fotos: Thüringer Zoopark Erfurt