Monumentales, beeindruckendes Wandgemälde
Es steht unter Denkmalschutz, doch es ist in keinem guten Zustand – das Wandbild am Vilnius-Ensemble. ‚Sieg der Liebe über die Finsternis‘ – so sein Titel, erschaffen vom Maler Erich Enge, fertiggestellt 1976.
Ähnlich wie beim Mosaik des Künstlers Josep Renau „Die Beziehung des Menschen zu Natur und Technik“, das inzwischen nach umfassender Restaurierung wieder am Moskauer Platz strahlt, handelt es sich beim Bild am Vilnius um ein monumentales Kunstwerk – sechs Meter hoch und gewaltige 102 Meter lang.
Der Maler und Grafiker Erich Enge wird 1932 geboren, seit 1971 lebt er in Erfurt. Nach einer Maurerlehre studiert er an der renommierten Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein in Halle, unter anderem bei Willi Sitte.
Die philosophische Grundlage des Wandbildes bildet nach der Kunsthistorikerin Ruth Menzel die die These von Karl Marx: „Die Idee wird zur materiellen Gewalt, wenn sie die Massen ergreift.“
Verschiedene Szenen reihte der Künstler Erich Enge in seinem Bild aneinander, die durch eine besonders dynamische und unverwechselbare Linienführung verbunden sind.
Zum kulturellen Erbe der DDR gehörte eine große Zahl an Werken, die im öffentlichen Raum platziert worden waren und einige von ihnen sind nach Restaurierungen wieder an ihre angestammten Plätze zurückgekehrt. Im Erfurter Norden betrifft dies z.B. die kürzlich restaurierten Bronzeskulpturen am Berliner Platz, auch am Johannesplatz sind beeindruckend große Figuren aus der DDR-Zeit positioniert. Das Renau-Wandmosaik wurde vor Zerstörung bewahrt und aufwändig überarbeitet. Viele andere Werke aber sind verloren.
Unten stehend einige historische Fotos aus der Zeit der Erschaffung des Kunstwerkes, komplettiert durch neue Aufnahmen.
Autor: B. Köhler Fotos: Stadtarchiv Erfurt, B. Köhler