Elefantenbaby im Zoo geboren

    Montagmittag, exakt um 11:13 Uhr brachte Elefantenkuh Chupa nach 638 Tagen Tragzeit inmitten der Elefantenherde ein gesundes Bullenkalb zur Welt.

    Die Geburt eines Jungtiers im Herdenverband war für die Elefantenhaltung in Erfurt Neuland. Ayoka, Chupas erstes Kalb, wurde im August 2020 nach 666 Tagen Tragzeit in Hör- und Sichtweite der Elefantenkühe Safari und Csami in einem der rückwärtigen Ställe geboren. Dieses Mal war die Situation eine andere. Die Herdenmitglieder hatten bereits alle eine Geburt erlebt, außerdem sollte die bald vierjährige Ayoka bei der Geburt dabei sein. 

    Die Geburtsvorbereitungen liefen die letzten Wochen auf Hochtouren. Chupa wurde engmaschig medizinisch untersucht, der letzte Ultraschall fand acht Tage vor der Geburt statt. Die große Laufhalle und die rückwärtigen Stallungen wurden mit weiterem Sand präpariert. Zusätzliche Kameras zur besseren Überwachung der Elefanten wurden installiert. Die täglichen Untersuchungen deuteten bereits vorigen Donnerstag auf eine bald anstehende Geburt hin, weshalb ein Elefantenpfleger die letzten Tage auch nachts vor Ort war, um einen Blick auf die Herde zu haben. 

    Am Montagmorgen kurz vor 10:00 Uhr gab es dann erste Anzeichen einer nahenden Geburt. Bereits um 11:13 Uhr gebar Chupa in einem der hinteren Boxen ohne Komplikationen ihr zweites Jungtier. Die Tageszeit ist für eine Elefantengeburt eher unüblich, die meisten Kälber werden in der Nacht geboren. 

    Der kleine Elefantenbulle war bereits unmittelbar nach der Geburt agil, hob den Kopf und versuchte binnen weniger Minuten aufzustehen. Mit lautem Getöse wurde das Jungtier vom Rest der Herde begrüßt. Um 14:22 Uhr hat er zum ersten Mal getrunken. Nachdem er das einmal verstanden hatte, folgten im Laufe des Tages weitere Mahlzeiten.

    Die erste Nacht in der nunmehr fünfköpfigen Herde verlief sehr ruhig, wobei nur das kleine Bullenkalb Schlaf fand. Die drei erwachsenen Kühe und Ayoka haben Wache gehalten und maximal etwas geruht. Das ist bei Elefanten nicht untypisch, sie zählen mit zwei Stunden Schlaf pro Tag eh zu den Kurzschläfern im Tierreich und können schon einmal mehrere Tage am Stück wach bleiben. 

    Afrikanische Savannenelefanten leben in Familienverbänden aus verwandten weiblichen Tieren und ihren Jungtieren. Erwachsenen Kühe bekommen in der Regel alle drei bis vier Jahre Nachwuchs, nach einer Tragzeit von 22 Monaten. Die Herden werden von einer erfahrenen Leitkuh angeführt. Männliche Tiere verlassen die Herde mit Erlangen der Geschlechtsreife, sie schließen sich dann in losen Bullengruppen zusammen. Die nächsten Jahre wird der kleine Elefantenbulle also in seiner Erfurter Herde bleiben. 

    Je nach Witterung und Herdendynamik kann der Nachwuchs baldmöglichst die Außenanlage kennenlernen. Das Wasserbecken wurde bereits abgesperrt. Wann das Elefantenhaus wieder öffnet, kann zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden.

    Quelle: Thüringer Zoopark Erfurt, Fotos: Thüringer Zoopark Erfurt

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